Fürchte dich nicht, sondern...?

Dieses Bild wurde von einem Mitglied unserer Gemeinde gemalt. Sie bot an jemandem ein Bild zu malen und dieses Angebot wurde für unseren Blog in Anspruch genommen. Was für ein Motiv sie wählte, blieb ihr überlassen...

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Was kommt dir bei der Betrachtung dieses Bildes in den Sinn? Was erscheint vor deinem inneren Auge? Vielleicht ist es die Frage, wen diese zwei Personen darstellen sollen. Oder was sie in so einer Position auf dem Bild hat erstarren lassen.

Vielleicht kennst du dieses Bild von dir persönlich. Jemand, der sich dir zu Füssen wirft, die Hand bittend um Hilfe ausgestreckt, aber den Blick gesenkt. Oder bist du die Person auf dem Boden - warst sie einmal? Zu wessen Füssen hast du da gelegen? Was war die Antwort dieser Person auf deine Not, dein Flehen?

Denkbar ist auch, dass, wem biblische Geschichten vertraut sind, verschiedene biblische Szenen in Erinnerung gerufen werden. Da hätten wir Figuren wie Hagar in der Wüste (1. Mose 16) oder die Samariterin am Brunnen (Johannes 4) und einige mehr, die sich wortwörtlich am Boden befanden. Eine besondere Geschichte, die für dieses Bild wie zugeschnitten wirkt, ist die aus Markus 5,21-43:

Hier haben wir eine Geschichte innerhalb einer Geschichte - ein Geschehnis, dass in ein anderes hinein platzt. Ganz typisch für unser Menschenleben und Alltag. Jesus wurde dringendst an ein Krankenbett gerufen, um ein schwer krankes Mädchen zu heilen. Unterwegs nähert sich Ihm eine Frau, die schon seit Jahren an einer Krankheit litt. Sie hatte ihren ganzen Besitz für Ärzte ausgegeben und vieles über sich ergehen lassen - ohne Erfolg. Im Gegenteil: Es wurde schlimmer.

Wie verzweifelt und am Ende musste sie gewesen sein? Und doch sagte sich diese Frau, wenn sie nur Jesus Gewand berühre, würde sie gesund. Und sie wurde geheilt in dem Moment, als sie es tat. Jesus bemerkte das und hielt inne in dem, was er gerade tat. Er pausierte das dringende Eilen und wandte um, um zu sehen, wer Ihn berührt hatte. Die Frau, die ja wusste, was mit ihr passiert war, warf sich voll Ehrfurcht vor Jesus auf den Boden und erzählte Ihm die ganze Wahrheit. Und er antwortet ihr:

"Tochter, dein Glaube hat dich gerettet! Geh hin im Frieden und sei von deiner Plage gesund!"

Noch während er das sagte, kam die Nachricht, dass das kranke Mädchen verstorben war. Es schien, als sei durch diesen Unterbruch die Hoffnung auf Heilung für das Mädchen untergegangen. Jesus antwort darauf:

"Fürchte dich nicht, glaube nur!"

Der Ausgang dieser Begebenheit wird hier ausgelassen, denn eigentlich kommt es auf genau diesen Satz an: Fürchte dich nicht, glaube nur!

So wie wir vielleicht nicht wissen, wie diese Geschichte jetzt ausgeht, so wissen wir auch nicht, wie es mit uns ausgeht. Aber Jesus Zuspruch bleibt der gleiche.

Wenn nicht vor Jesus, vor wem sonst sollten wir uns vor die Füsse werfen? Wer ausser Ihm kann uns versichern, dass wir nur zu glauben brauchen und dass unser Glaube uns rettet? Wir können seine Gnade ergreifen, wie diese Frau sein Gewand. Wir stören Ihn nicht, er nimmt sich unser an. Uns daran festhalten in dem festen Vertrauen, dass wir geheilt werden - geheilt von der Plage der Sünde und gesegnet mit Frieden. Also wem sollten wir uns unterwerfen wenn nicht Ihm? Wo finden wir sonst so einen Gott?

Florian Prietzel